Anlässlich des 9. Europäischen Tags des Zivilrechts besuchte am 18.10.2011 eine Delegation der Fachhochschule für Rechtspflege (46 Studierende, drei Dozenten, die Direktorin der Fachhochschule u.a.) die Hogeschool Zuyd in Maastricht . Zum vierten Mal in Folge hat diese Hochschule in Zusammenarbeit mit der euregionalen Richter- und Staatsanwaltsvereinigung Forum ad Mosam
den Europäischen Tag des Zivilrechts für den Bereich der EUREGIO Maas-Rhein durchgeführt. Erstmals nahmen an der Veranstaltung auch Studierende der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen teil.
Der "Europäische Tag des Zivilrechts " ist 2003 von der Europäischen Union und dem Europarat ins Leben gerufen geworden. Mit europaweit durchgeführten Konferenzen, Tagen der offenen Tür und sonstigen Informationsveranstaltungen soll den Bürgerinnen und Bürgern der Europäischen Union ein besserer Einblick in die Ziviljustiz der Mitgliedstaaten ermöglicht und ein stärkeres Bewusstsein für den im Aufbau begriffenen gemeinsamen Rechtsraum geweckt werden.
Das Vormittagsprogramm des diesjährigen Europäischen Tags des Zivilrechts in der Hogeschool Zuyd in Maastricht zielte darauf ab, den Studierenden aus der EUREGIO - niederländischen, belgischen und deutschen Studierenden aus Maastricht, Hasselt und Aachen sowie aus Bad Münstereifel - anhand von Prozesssimulationen verschiedenartige Verfahrensabläufe nach deutschem und niederländischen Recht vor Augen zu führen. Die niederländischen Richterkollegen simulierten einen Zivilprozess, der die Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs aus einer unerlaubten Handlung zum Gegenstand hatte. Das deutsche Team stellte den Ablauf einer Verkehrsunfallsache dar.
Das Nachmittagsprogramm stand unter dem Motto "Kultur und Recht". Der Maastrichter Professor Mr. Eric van de Luijtgaarden skizzierte seine Ideen von der Entwicklung einer paneuropäischen Rechtskultur. Sein Kollege Dr. Bram Akkermanns LL.M. erläuterte ebenso wie Frau Rechtsanwältin Regine Nuckel aus Düsseldorf die Auswirkungen der europäischen Rechtsprechung auf die nationalen Privatrechtsordnungen. Abschließend legte Herr Dr. Pim Albers aus dem niederländischen Justizministerium aus einer globalen Perspektive den Einfluss der nationalen kulturellen Identität auf die jeweiligen Rechtsordnungen dar.
Die Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen und die Hogeschool Zuyd in Maastricht sind entschlossen, ihre freundschaftliche Beziehung zum Nutzen der Studierenden beider Einrichtungen einzusetzen. Sie freuen sich auf eine zukünftige Zusammenarbeit.