
Die fünf Damen und drei Herren absolvierten in der Zeit vom 1.Oktober 1960 bis zum 31.Juli 1961 im Rahmen ihrer Rechtspflegerausbildung– wie damals üblich – einen zehnmonatigen Lehrgang an der Rechtspflegerschule, dem Vorläufer der Fachhochschule in Bad Münstereifel.
Anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums ihrer fachtheoretischen Ausbildung hatte Frau Hildegard Roberg die Idee gehabt, die Räume der heutigen Fachhochschule für Rechtspflege zu besichtigen und sich hierbei gleichzeitig über die heutige Ausbildung zu informieren. Diesem Wunsch kam die Direktorin der Fachhochschule Frau Dr. Corinna Dylla-Krebs gerne nach.
Die Gäste wurden von der stellvertretenden Direktorin Frau Ulrike Cürten bei einem kleinen Empfang begrüßt.
Frau Runhild Iwen, eine der Besucherinnen, reiste eigens aus Minneapolis (USA) an, um an diesem Jubiläumstreffen teilzunehmen.
Mit Hilfe des Klassenbuchs der Klasse 5 – der damalige Lehrgang umfasste sechs Klassen mit in Klasse 5 acht Schülerinnen und elf Schülern – wurden bei der Besuchergruppe viele Erinnerungen wachgerufen, so z. B. dass die damaligen sechs hauptamtlichen Lehrkräfte – heute sind es 44 - , alle einen Spitznamen hatten, wie z. B. Grundbuch - Bubi.
Bezogen auf die damaligen Lehrfächer konnten die Gäste feststellen, dass die Bezeichnungen der Fächer mit damals noch identisch sind, aber der Umfang der Lehrvermittlung sich mehr als verdoppelt hat, da die Fachtheorie mittlerweile 21 Monate andauert -. Zudem sind neue Fachgebiete hinzugekommen, wie z.B. internationales Privatrecht.
Nur eine der fünf anwesenden Rechtspflegerinnen berichtete, dass sie ihren Beruf bis zur Pensionierung ausübte. Die anderen vier Rechtpflegerinnen bemerkten, dass sie, sobald sie Kinder hatten, teils gegen Zahlung einer Abfindung, ihren Beruf aufgaben, da damals Eltern-, Teilzeit und Beurlaubung aus familiären Gründen noch nicht erfunden worden war.
Zur Freude der Gäste übereichte Frau Cürten allen ihr damaliges Abschlusszeugnis in Kopie, das sie - wie es damals offensichtlich üblich war - bisher noch nicht zur Kenntnis erhalten hatten.
Bei einem Rundgang über das Gelände der Fachhochschule wurden die baulichen Erweiterungen und Modernisierungen vorgestellt.
Mit einem kleinen Gastpräsent, dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, wurden die ehemaligen Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger verabschiedet.