Vom 17. bis zum 21. September 2012 haben erstmals zwei Studierende der französischen Justizvollzugs(hoch)schule École nationale d’administration pénitentiare (Énap) eine Ausbildungsstation bei der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen absolviert. Begleitet von Dozentinnen der Fachhochschule haben die Studierenden in dieser Woche u.a. die Justizvollzugsanstalten Aachen und Euskirchen, die Sozialtherapeutische Anstalt Gelsenkirchen sowie die Bewährungshilfe und Führungsaufsicht in Bonn besucht. In eingehenden Gesprächen mit den Lehrenden der Fachhochschule sowie mit den Anstaltsleitungen, Psychologen und Bewährungshelfern haben sie einen Einblick in den deutschen Justizvollzug gewonnen und mit besonderem Interesse das System der Qualitätssicherung vollzuglicher Lockerungsentscheidungen in Nordrhein-Westfalen kennen gelernt.

Die beiden Studierenden haben in den vergangenen beiden Jahren an der Énap den Studiengang "Directeur des services pénitentiaires d’insertion et de probation" absolviert, der auf eine leitende Tätigkeit im Bereich der Wiedereingliederung und Bewährungshilfe vorbereitet. Ihr Beruf findet in Deutschland keine unmittelbare Entsprechung. Das zweijährige Studium an der Énap baut auf einem universitären Jurastudium auf und sieht für alle Studierende eine einwöchige Auslandsstation vor, in der sie zu einem bestimmten Thema Recht und Verwaltung beider Länder vergleichen sollen.

Mit der Einladung der beiden französischen Studierenden ist die Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen in freundschaftlichen Kontakt zu der französischen Justizvollzugsschule und -hochschule getreten, die ein breites Ausbildungsprogramm für alle Berufe im Justizvollzug vorhält.

Das Foto zeigt die beiden Studierenden im Kreis der Professoren, Dozentinnen und Dozenten des Fachbereichs Strafvollzug sowie der Leitung der Fachhochschule für Rechtspflege.

Gruppenfoto