Der jährliche Besuch im Lehrfach „Öffentliches Recht“ führte auch in diesem Jahr Studiengruppen des Studiums II Fachbereich Rechtspflege der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen zum „EL-DE-Haus“ in Köln.
Von 1935 bis 1945 Sitz der Kölner Gestapo wurde der Name „EL-DE-Haus“ zum Inbegriff der NS-Schreckensherrschaft in Köln.
Obwohl der Beginn des Zweiten Weltkrieges nun achtzig Jahre zurückliegt, sind dessen Folgen im öffentlichen und privaten Bewusstsein nach wie vor gegenwärtig.
Die tiefgreifenden Umbrüche, Gewalt- und Verlusterfahrungen hat die Erlebnisgeneration nunmehr an die Generationen der Kinder und Enkelkinder weitergegeben.
Im Rahmen einer Führung durch die Dauerausstellung im NS–Dokumentationszentrum der Stadt Köln veranschaulichte auch die diesjährige Exkursion eindrucksvoll wie das nationalsozialistische System den gesamten Menschen vereinnahmte, nicht nur im politischen, sondern auch im privaten Bereich. Die politische Erfassung erfolgte durch die Partei und ihre Organisationen, die sämtliche Lebensbereiche und Altersgruppen organisierten.
Wer nicht aus Begeisterung mitmachte oder sich den Vorschriften und Zwängen des NS–Regimes nicht fügte, sah sich dem Terrorapparat gegenüber.
Wie stark die Unterstützung an der Heimatfront mit ihren rassistischen, antisemitischen und ausgrenzenden Überzeugungen den Boden für die Vernichtung von Menschen bereitete, lässt die Sonderausstellung: „Kriegserfahrungen 1939 – 1945 Kölner und Kölnerinnen an Front und Heimatfront“ erkennen. Private Briefe und Fotografien dokumentieren einen stark akzeptierten Umgang mit der Schreckensherrschaft.
Wie gefährdet eine offene, liberale Gesellschaft mit Schutz von Minderheiten sein kann, wird in ihrer Aktualität überdeutlich.
Die menschenvernichtende Konsequenz nationalsozialistischer Überzeugungen zeigt der einbezogene Innenhof der Gedenkstätte Gestapogefängnis, der die Studierenden als Hinrichtungsstätte von mehreren hundert Menschen erschütterte.
Die spektakuläre Verspiegelung aller Wandflächen im Hofbereich macht diesen Ort auf eine überraschende Weise erfahrbar.
Seine Historizität rückt in den Mittelpunkt, erzeugt eine Transformierung des gesamten Raums und unterbricht die alltägliche Wahrnehmung. 
Die Spiegel werfen nicht nur die Frage nach dem damaligen Geschehen und dem auf, was die umliegende Bevölkerung hat sehen oder wissen können. Er spiegelt auch im wahrsten Sinne des Wortes den Umgang der Gesellschaft mit diesem Ort nach 1945.
Schließlich wird man durch den Spiegeleffekt auf ungewöhnliche Art und Weise mit sich selbst konfrontiert, indem man sich als Akteur in diesem Raum wahrnimmt. Der Ort wächst buchstäblich über sich selbst hinaus.
Das Schicksal der hingerichteten Menschen und auch die zerstörten Lebensläufe der Überlebenden berührten die Studierenden sehr.