Ein Justizinspektor, Rechtspfleger und Geschäftsleiter eines kleinen Amtsgerichts im hessischen Laubach arrangiert sich – anders als die große Masse seiner Landsleute – nicht mit dem menschenverachtenden NS-Regime. Er lässt sich nicht vom System vereinnahmen, bleibt demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen treu, obwohl immer wieder Druck auf ihn und seine Frau ausgeübt wird.


Nachdem ihm bewusst wurde, dass weitere öffentliche Stellungnahmen gegen das Regime zu gefährlich werden, beginnt Friedrich Kellner Tagebuch zu führen. Auf ca. 900 Seiten kann man nachlesen, wie ein normaler Bürger, ein Beamter der Justiz und Gegner des Nationalsozialismus in einer Kleinstadt die Zeit von 1939 bis 1945 erlebte und was Normalbürger wissen konnten, wenn sie denn wissen wollten.


Die erst 2011 veröffentlichten Tagebücher faszinierten einige Studierende und einen Dozenten der Fachhochschule. Sie entschlossen sich, diese im Rahmen einer Ausstellung auch denjenigen zugänglich zu machen, die nicht die knapp 900 Tagebuchseiten lesen wollen.
Da die Ausstellungseröffnung nicht in Präsenz stattfinden konnte, wurde sie am 12. November 2020 virtuell eröffnet.

Nach der virtuellen Eröffnung kann die Ausstellung auch für alle Interessierten von zu Hause aus mit einem 360° Rundgang auf der Webseite https://hoed-digital.de/fhrnrw/ausstellung besucht werden.