Auf Vermittlung des Ministeriums der Justiz sind der nordrhein-westfälische Strafvollzug und die Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen eine ungewöhnliche Ausbildungs-Partnerschaft eingegangen. Wegen der Vorsorgemaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Erkrankungen können die Diensthunde derzeit nur eingeschränkt in den Justizvollzugsanstalten eingesetzt werden. Gleichzeitig steht ein Großteil der Räumlichkeiten der Fachhochschule aufgrund des zeitweisen Umstiegs auf digitale Lehre und der damit verbundenen Abwesenheit der Studierenden leer. Seit letzter Woche nutzen die Diensthundeführer des Strafvollzuges nunmehr die Hörsäle und die Bibliothek am Standort Bad Münstereifel für das Training ihrer Diensthunde.

JVAI Szeliga ist für die Ausbildung der Diensthunde sowie der Diensthundeführerinnen und Diensthundeführer verantwortlich: "Die Diensthunde werden zuerst auf die Suche nach Rauschgift konditioniert. Hierzu arbeiten wir mit Proben der gängigsten Rauschgifte. In einem zweiten Abschnitt werden die Diensthunde für die Suche nach Datenträgern ausgebildet. Dies hilft uns bei der Suche nach versteckten Handys, USB-Sticks und Speicherkarten in den Justizvollzugsanstalten." Mit den Diensthunden hat JVAI Szeliga auch bereits die nordrhein-westfälische Polizei bei der Suche nach Datenträgern unterstützt.

"In Zeiten der Pandemie müssen wir uns in der Justiz gegenseitig helfen", ergänzt der Direktor der Fachhochschule Dr. Benjamin Limbach. "Wir sind der Bitte des Ministeriums sehr gerne nachgekommen und freuen uns, dass wir den Strafvollzug auch in für uns ungewohnten Ausbildungsangelegenheiten unterstützen können. Solange die Räumlichkeiten von uns nicht genutzt werden, stehen sie den Diensthundeführerinnen und –führern zur Verfügung." In den nächsten Tagen soll das Training auf andere Räumlichkeiten wie Kellerräume und freigeräumte Unterkünfte erweitert werden.