Allgemeine Hinweise
Wozu Verfahrens-Kosten-Hilfe?
Ein Verfahren vor einem Gericht kostet Geld.
Und ein Anwalt kostet auch Geld.
Wer nicht genug Geld hat,
kann Hilfe vom Gericht bekommen,
Die Abkürzung für Verfahrens-Kosten-Hilfe heißt VKH.
Wer bekommt VKH?
Wer zu wenig Geld hat,
bekommt Hilfe.
Das Verfahren muss Aussicht auf Erfolg haben.
Haben Sie eine Recht-Schutz-Versicherung?
Dann kriegt man keine VKH.
Dann zahlt die Versicherung
den Anwalt und das Gericht.
Kriegen Sie Unterhalt?
Unterhalt zahlt vielleicht
Ihr Ehemann oder Ihre Ehefrau
Oder Ihre Eltern.
Dann kriegt man keine VKH.
Dann müssen Ehemann oder Ehefrau oder Eltern zahlen.
Was ist VKH?
VKH bedeutet:
Man muss vielleicht gar nichts bezahlen.
Oder nur einen Teil.
Wie viel man bezahlen muss,
hängt von zwei Dingen ab:
Wie viel Geld man jeden Monat verdient.
Und wie viel Geld man hat.
Wer genug Geld bekommt, muss etwas zahlen.
Man zahlt dann jeden Monat eine Rate.
Die Raten-Zahlung geht höchstens 4 Jahre.
Im Gesetz steht, wie hoch die Raten sind.
Wenn sich ihr Geld ändert, kann das Gericht die Raten ändern.
Welche Risiken gibt es ?
Das Gericht zahlt nicht alle Kosten.
Das Gericht entscheidet, wer zahlt.
Wenn Sie verlieren,
müssen Sie für den Gewinner zahlen.
Hat der Anwalt den VKH-Antrag gestellt,
Und der Antrag wird abgelehnt,
Dann zahlen Sie den Anwalt selbst.
Wie erhält man VKH?
Schritt 1: Antrag stellen:
Sie müssen einen Antrag bei Gericht abgeben.
Im Antrag muss stehen:
Worum geht es?
Warum wollen Sie vor Gericht gehen?
Sie müssen Beweise nennen.
Wenn Sie unsicher sind:
Fragen Sie einen Anwalt.
Schritt 2: Erklärung über Ihre Situation
Sie müssen eine Erklärung abgeben.
Dafür müssen Sie ein Formular nehmen.
Das Formular heißt:
Erklärung über Ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse bei Verfahrens-Kosten-Hilfe.
In der Erklärung schreiben Sie:
Wie leben Sie mit Ihrer Familie?
Was arbeiten Sie?
Wie viel Geld verdienen Sie?
Wie viel Vermögen haben Sie?
Haben Sie Schulden?
Sie müssen Belege abgeben.
Belege sind zum Beispiel:
Konto-Auszüge
Miet-Vertrag
Nur so kann das Gericht prüfen:
Ob Sie Verfahrens-Kosten-Hilfe bekommen.
Wichtige Hinweise:
Lesen Sie das Formular genau.
Füllen Sie alles aus.
Wenn Sie Hilfe brauchen,
fragen Sie einen Anwalt oder beim Gericht.
Wenn der Platz im Formular nicht reicht,
nehmen Sie ein weiteres Blatt.
Schreiben Sie auf die Belege eine Nummer.
Schreiben Sie die Nummer in das
Feld am Rand vom Formular.
Das Feld heißt: „Beleg Nummer“.
Wenn Belege fehlen,
kann das Gericht die Hilfe ablehnen.
Bei falschen Angaben:
Müssen Sie die VKH zurückzahlen.
Bekommen Sie vielleicht eine Strafe.
Hinweise zum Ausfüllen
Bitte füllen Sie das Formular ganz aus.
Wenn Sie eine Frage mit „nein“ beantworten,
Dann kreuzen Sie „nein“ an.
Oder machen Sie einen Strich (--).
Wir erklären unten das Formular.
Unten ist der Name von dem Formular-Feld unterstrichen.
Dahinter stehen Erklärungen.
A: Angaben zu Ihrer Person
Beruf, Erwerbstätigkeit:
Schreiben Sie, woher Ihr Geld kommt.
Zum Beispiel:
- Rentner
- Küchen-Hilfe, Ernte-Helfer, Verkäufer
- Bürger-Geld-Empfänger
Familien-Stand:
Schreiben Sie, ob Sie verheiratet sind.
Benutzen Sie diese Abkürzungen:
- l = ledig (nicht verheiratet)
- vh = verheiratet
- gtrl = getrennt lebend
- gesch = geschieden
- verw = verwitwet
B: Rechts-Schutz-Versicherung
Haben Sie eine Rechts-Schutz-Versicherung?
Schicken Sie den Versicherungs-Schein mit.
Fragen Sie Ihre Versicherung oder Ihren Anwalt.
Wenn die Versicherung nicht bezahlt,
Schicken Sie den Ablehnungs-Brief mit.
Vielleicht muss jemand anderes bezahlen.
Zum Beispiel:
Eine Haft-Pflicht-Versicherung,
Ihr Arbeitgeber,
Ein Mieter-Verein,
Die Gewerkschaft.
Dann fragen Sie die.
Wenn die nicht zahlen,
schicken Sie den Ablehnungs-Brief mit.
C: Unterhaltsanspruch gegenüber anderen Personen
Sie bekommen Unterhalt?
Das kann sein von
Ehefrau oder Ehemann
oder Eltern oder Kindern
Sie bekommen kein Geld,
Aber Sie bekommen zum Beispiel:
- Eine Wohnung ohne Miete zu zahlen,
- Kostenloses Essen,
- Andere Hilfe im Eltern-Haushalt,
- Hilfe von ihrem Partner, mit dem Sie zusammen leben
wie in einer Ehe).
Bitte schreiben Sie diese Hilfe
in Abschnitt „E Bruttoeinnahmen“ von diesem Formular
Bei „2. Haben Sie andere Einnahmen?“.
Dann braucht das Gericht mehr Informationen.
Zum Beispiel:
Wie viele Kinder hat die Person?
Wie viel Geld hat die Person?
Dann brauchen Sie zwei Formulare.
Die andere Person füllt im zweiten Formular aus:
Die Abschnitte A, D, bis J.
Und unterschreibt es.
Wenn die andere Person nicht mitmacht:
Dann schreiben Sie warum.
D: Angehörige, denen Sie Bar- oder Natural-Unterhalt gewähren
Sie zahlen Unterhalt?
Schreiben Sie auf, an wen.
Schreiben Sie auch, ob diese Person andere Einnahmen hat,
zum Beispiel:
Unterhalt von Anderen,
Arbeits-Lohn.
E: Brutto-Einnahmen
Sie müssen Angaben zu Ihrem Geld machen.
Einnahmen aus Ihrer Arbeit:
Nichtselbständige Arbeit:
Das ist zum Beispiel Ihr Lohn.
Schreiben Sie Ihren letzten Brutto-Lohn auf.
Schreiben Sie auch auf,
Wenn Sie vorher mehr
Oder weniger Lohn bekommen haben.
Schreiben Sie das auf ein extra Blatt.
Wenn Sie Urlaubs-Geld
Oder Weihnachts-Geld
Oder andere einmalige Zahlungen bekommen,
Schreiben Sie das unter „2. Haben Sie andere Einnahmen“.
Diese Belege müssen Sie abgeben:
Lohn-Abrechnung vom letzten Jahr.
Oder den letzten Steuer-Bescheid vom Finanz-Amt
Oder die letzte Lohnsteuer-Bescheinigung von Ihrem Arbeit-Geber.
Selbstständige Arbeit /Gewerbe-Betrieb / Land-Wirtschaft?
Bei diesen Einnahmen brauchen Sie Hilfe
Zum Beispiel vom Steuer-Berater.
Vermietung und Verpachtung:
Tragen Sie die Einnahme im Monat ein.
Kapital-Vermögen:
Tragen Sie die Einnahme im Monat ein.
Unterhalt?
Sie bekommen Unterhalt.
Tragen Sie nur den Unterhalt ein,
Der für Sie ist.
Unterhalt für Ihre Kinder tragen Sie
Unter Abschnitt „D Haben diese Angehörigen eigene Einnahmen?“ ein.
Einnahmen aus Sozial-Leistungen?
Zum Beispiel: Rente oder Bürger-Geld.
Dann müssen Sie den Bewilligungs-Bescheid abgeben.
Haben Sie andere Einnahmen:
Gibt es Einnahmen,
Die Sie bis jetzt nicht angegeben haben?
Die Müssen Sie hier angeben.
Das können Sach-Leistungen sein,
Wie kostenlose Verpflegung oder Wohnung.
F: Abzüge
Sie können manche Ausgaben vom Einkommen abziehen.
Das heißt:
Das Geld zählt dann nicht zum Einkommen.
Diese Ausgaben heißen Abzüge.
Als Abzüge zählen:
1.Steuern vom Einkommen
Das sind zum Beispiel:
Lohn-Steuer
Kirchen-Steuer
Gewerbe-Steuer
Solidaritäts-Zuschlag
2. Geld für Sozial-Versicherungen
Das sind zum Beispiel:
Renten-Versicherungen
Oder Kranken-Versicherungen
Oder Invaliden-Versicherungen
Oder Arbeitslosen-Versicherungen
3. Geld für öffentliche Versicherungen
oder private Versicherungen
Versicherungen zählen nur,
Wenn die Versicherung notwendig ist.
Oder wenn sie sinnvoll ist.
Schreiben Sie, wofür die Versicherung ist.
Geben Sie Belege ab.
Oder schreiben Sie das auf ein Extra-Blatt.
4. Werbungskosten
Das sind Kosten,
Die Sie wegen Ihrer Arbeit haben.
Zum Beispiel Kosten für:
Berufs-Kleidung
Oder Beiträge für die Gewerkschaft
Oder Fahrten zur Arbeit.
Hier zählt der Weg in Kilometern.
Wenn Sie mit dem Auto fahren,
Schreiben Sie auch,
Warum Sie nicht mit Bus oder Bahn fahren.
G: Bank-Konten/ Grund-Eigentum/ Kraft-Fahr-Zeuge/ Bar-Geld/ Vermögens-Werte
Sie müssen alle wertvollen Sachen angeben.
Das sind die Vermögens-Werte.
Sind Sie verheiratet?
Dann müssen Sie auch
Die Vermögens-Werte vom Ehe-Partner angeben.
Auch wenn Sie Vermögens-Werte haben,
können Sie trotzdem VKH bekommen.
Wenn die Vermögens-Werte notwendig sind.
Dazu gehört: ein Haus, wenn Sie darin leben.
Oder Geld bis 10.000€
Sorgen Sie für Ihre Kinder oder Ehemann oder Ehefrau oder Eltern?
Dann dürfen Sie für jeden Menschen 500 € mehr haben.
Das müssen Sie trotzdem angeben.
Soll ein Vermögens-Wert nicht mitzählen?
Erklären Sie auf einem neuen Blatt
Warum er nicht mitzählen soll.
Die Vermögens-Werte sind:
Bank-Konten:
Geben Sie an: wieviel Geld ist auf dem Konto
Und bei welcher Bank das Konto ist.
Grund-Eigentum
Sie haben ein Grund-Stück.
Geben Sie an:
Wie groß ist das Grund-Stück,
Die Adresse vom Grund-Stück,
Wieviel von dem Grund-Stück gehört Ihnen,
Wieviel Wohnungen sind auf dem Grundstück,
Was ist das Grundstück wert.
Bargeld oder Wertgegenstände
Geben Sie alle Dinge an,
die einen hohen Wert haben,
Kraft-Fahr-Zeuge
Geben Sie Ihr Auto oder Motor-Rad an
und den Wert davon.
Lebens- oder Renten-Versicherungen:
Geben Sie an,
welche Versicherung das ist und
den Wert von der Versicherung.
Sonstige Vermögens-Werte
Das sind Forderungen,
die Ihnen andere schulden.
Zum Beispiel:
ein Bau-Spar-Vertrag oder
eine Erbschaft
Beschreiben Sie die Forderung
Und geben Sie den Wert an.
H: Wohn-Kosten
Sie zahlen Miete.
Oder haben eine eigene Wohnung.
Oder ein eigenes Haus.
Dann zahlen Sie jeden Monat Geld.
Das schwere Wort dafür ist:
Wohn-Kosten
Dann müssen Sie angeben:
Gesamt-Größe vom Wohn-Raum
Die Größe der Wohnung
in Quadrat-Metern (qm)
Zahl der Zimmer
Anzahl der Personen
Zählen Sie alle Personen,
die in der Wohnung leben.
Nutzen Sie den Raum als Mieter?
Geben Sie an:
Miete ohne Neben-Kosten
Nur das, was die Wohnung alleine kostet.
Ohne zum Beispiel Wasser und Strom.
Heizungs-Kosten
Geld für die Heizung
Übrige Neben-Kosten
Weitere Kosten für die Wohnung.
Das sind zum Beispiel
- Strom-Kosten
- Wasser
- Müll-Abfuhr
- Steuern
Gesamt-Betrag
Rechnen Sie zusammen:
Die Miete ohne Neben-Kosten
Die Heizungs-Kosten
Die übrigen Neben-Kosten
Ich alleine zahle davon
Wenn Sie Mitbewohner haben,
zahlen Sie nur einen Teil.
Dann schreiben Sie nur Ihren Teil auf.
Nutzen Sie den Raum als Eigentümer
oder Mit-Eigentümer oder Erb-Bau-Berechtigter
Wenn die Wohnung Ihnen gehört,
müssen Sie angeben:
Zinsen und Tilgung
Die Bank hat Ihnen Geld gegeben.
Sie zahlen jeden Monat etwas Geld zurück.
Heizungs-Kosten
Geld für die Heizung
Übrige Neben-Kosten
Weitere Kosten für die Wohnung.
Das sind zum Beispiel Kosten für
- Strom
- Wasser
- Müll-Abfuhr
- Steuern
Gesamt-Betrag
Hier rechnen Sie zusammen:
Zinsen und Tilgung
Die Heizungs-Kosten
Die übrigen Neben-Kosten
Ich alleine zahle davon
Wenn Sie Mitbewohner haben,
zahlen Sie nur einen Teil.
Dann schreiben Sie nur Ihren Teil auf.
Belastung aus Fremd-Mitteln bei Wohnungs-Eigentum
Haben Sie Ihre Wohnung gekauft
Oder selbst gebaut
Und dafür Geld geliehen?
Dann müssen Sie jeden Monat dafür Geld zahlen.
Das schwere Wort dafür ist Darlehen.
Hier schreiben Sie
Datum vom Darlehens-Vertrag
Welche Person im Vertrag steht
Kredit-Institut
Das ist die Bank,
die Ihnen Geld geliehen hat.
Zahlungen pro Monat
Wie lange Sie noch zahlen müssen
Rest-Schuld
Wieviel Geld müssen Sie noch zurückzahlen?
Das ist die Rest-Schuld.
Zinsen und Tilgung
Die Angaben oben müssen richtig sein.
Geben Sie dem Gericht dafür
Zum Beispiel die Kopien von
- Urkunden
- Miet-Vertrag
- Neben-Kosten-Abrechnung
Diese Nachweise nennt man Belege.
I Sonstige Zahlungs-Verpflichtungen
Sie müssen dieses Feld nur ausfüllen,
Wenn Sie etwas geschrieben haben
In Abschnitt „G Vermögens-Werte“.
Zum Beispiel:
Sie haben Schulden gemacht für ein Auto.
Dann müssen Sie für das Zahlen von den Schulden
einen Beleg abgeben.
Ein Beleg ist ein Schreiben.
In diesem Schreiben muss stehen.
An wen Sie zahlen müssen.
Warum Sie zahlen müssen.
Seit wann Sie zahlen müssen.
Bis wann Sie zahlen müssen.
Ein Beispiel für ein Schreiben ist
Ein Kauf-Vertrag.
Sie müssen das Schreiben kopieren.
Sie müssen das Schreiben dann dem Gericht geben.
Restschuld in EUR
Hier müssen Sie
Die Höhe der Rest-Schuld angeben.
Gesamtbelastung mtl.
Schreiben Sie hier,
Wie viel jeden Monat bezahlt werden muss.
Ich allein zahle davon
Schreiben Sie hier,
Wie viel Sie jeden Monat bezahlen.
J Besondere Belastungen
Sie können eine besondere Belastung angeben.
Es kann eine Belastung von Ihnen
Oder Ihrem Ehegatten sein.
Sie müssen angeben, was Sie
Oder Ihr Ehegatte jeden Monat dafür bezahlen.
Erklären Sie dem Gericht Ihre Zahlungen,
Auf einem zusätzlichen Papier.
Wenn Ihr Ehegatte Unterhalt bezahlt,
Können Sie das angeben.
Sie können Kredit-Raten angeben.
Sie müssen die Kredit-Raten
In Abschnitt „I Besondere Belastungen“ angegeben haben.
Nur wenn Sie die Kredit-Raten bezahlen,
Können Sie das angeben.
Das Gericht muss wissen,
Wofür der Kredit ist.
Und seit wann Sie bezahlen,
Und bis wann Sie bezahlen.
Sie brauchen einen Beleg
Für die besondere Belastung.
Geben Sie den Beleg dem Gericht.
K Belehrung
Lesen Sie die Belehrung.
Unterschrift der Partei oder Person, die sie gesetzlich vertritt
Sie müssen unterschreiben,
Wenn Sie Antrag-Steller sind.
Wenn Sie gesetzlicher Vertreter vom Antrag-Steller sind,
Müssen Sie auch unterschreiben.
Gesetzlicher Vertreter sind:
Eltern von einem Kind unter 18
Vormund
Betreuer
Unterschreiben Sie in der letzten Zeile.